Soma-Team(s) im Superlativmodus

HOCHHEIM. Wer sich fragt, wie es die Teufelskerle der Soma fertigbrachten, am Mittwoch, dem 10. Mai, um 19.30 Uhr zwei gegnerische Mannschaften gleichzeitig zu besiegen, dem sei folgende Geschichte erzählt: Für ein an diesem Tag planmäßig gegen TuS Nordenstadt angesetztes Auswärtsspiel meldeten sich kurzfristig insgesamt 28 (!) bis in die Haarspitzen motivierte 07-Kicker, alle angetrieben von der Aussicht auf das baldige Spiel gegen Eintracht Frankfurt und hungrig auf Spielminuten. Da ein Soma-Spiel nur 70 Minuten dauert und jeder Spieler somit die Aussicht auf weniger als 30 Minuten Spielzeit hätte, arrangierte die Führungsriege kurzerhand ein zeitgleich stattfindendes zweites Spiel gegen einen sehr guten Gegner, den VfB Bodenheim. Das war ein Coup, der in die Annalen der Hochheimer Soma eingehen wird. An dieser Stelle gebührt auch ein großer Dank dem VfB Bodenheim.

Ansinnen auf Revanche – Soma A gegen Bodenheim

Das letzte Spiel gegen Bodenheim lag noch nicht lange zurück und die deutliche 4:8-Niederlage vom März war den meisten Hochheimer Jungs noch gut präsent. Das Spiel begann recht forsch und die 07er hatten einige gute Aktionen in der Offensive. Mit zunehmender Spieldauer übernahm der VfB Bodenheim allerdings immer mehr das Zepter und insbesondere die Hochheimer Defensive geriet gewaltig ins Schwimmen. Zwei schnelle Tore der Bodenheimer waren dafür die Quittung. Die Hochheimer Jungs blieben cool und schlugen durch Treffer von Florian Pointner und Jens Perkhof, beide nach schönen Kombinationen, mit dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich zurück. Aufgrund mehrerer Stellungsfehler und erfolglosem Abseitsspiel kassierten die Hochheimer bis zur Halbzeit noch drei weitere Treffer zum 2:5 Halbzeitrückstand. In der Halbzeit diskutierten die Hochheimer Jungs viel über Taktik und entschieden sich, in der zweiten Halbzeit die Abwehrformation taktisch umzustellen. Damit machten sie ihrem Trainer Peter Swiatek, der im wohlverdienten Urlaub weilte, alle Ehre, denn mit Beginn der zweiten Halbzeit stand der Hochheimer Defensivverbund auf einmal stabil wie eine deutsche Eiche. Tobias Lepka verkürzte nach einem 50-Meter-Solo kurz auf 3:5. Nachdem Jan Leinberger einige Minuten später eine scharfe Flanke von Mo Belkini gekonnt zum 4:5-Anschlusstreffer nutzte, war die Hochheimer Gier richtig erwacht. Der Gegner aus Bodenheim hatte zwar immer noch größere Spielanteile – sämtliche Angriffswellen brachen allerdings am Hochheimer Defensivverbund. Im Ballbesitz kamen die Hochheimer überfallartig immer mit mindestens drei bis vier Spielern vor das gegnerische Tor. Dieser Dynamik hatten die Bodenheimer Abwehrspieler irgendwann nichts mehr entgegenzusetzen. Einen dieser Angriffe schloss Thomas Apostel nach Vorlage von Mo Belkini zum viel umjubelten 5:5-Ausgleich ab. Fünf Minuten vor Schluss zog Thomas Apostel wieder vom rechten Strafraumeck ab, und die Kugel zappelte zur Freude aller Hochheimer schon wieder im Netz; die 07er hatten das Spiel nach einem Drei-Tore-Rückstand gedreht. Kurz darauf war das Spiel vorbei und die Hochheimer feierten einen großen 6:5-Auswärtssieg in Bodenheim.

 

07 Hochheim B gewinnt in Nordenstadt 3:2

Parallel zu dem spektakulären Spiel in Bodenheim wurden genau elf Hochheimer Akteure vom Spielertrainer Tobias Meier (in Abwesenheit von Peter Swiatek) taktisch bestens instruiert und auf das Spiel heißgemacht. Da kurzfristig krankheitsbedingt noch drei Akteure ausfielen, konnte man auf keinen Reservespieler zurückgreifen. Die Hochheimer Buben erwischten den besseren Start und bewegten sich zunächst gut. Nach etwa zehn Minuten spielte Viktor Fessler einen öffnenden Pass in die Spitze auf Jan Schreiber, der das Leder kalt wie eine Hundeschnauze in den rechten Winkel einschweißte. Die Führung gab den Hochheimern aber keine Sicherheit und Abspielfehler häuften sich, ohne dass die Nordenstädter Mannen daraus wirklich Kapital schlagen konnten. Und wenn ein Gegenspieler sich gegen den gut aufgestellten Defensivverbund (links Uwe Themann, zentral Sven „Bomber“ Hoffmann, rechts Tesfai „Tess“ Tekle) einmal durchsetzen konnte, war der an diesem Tag bestens aufgelegte Gerhard Poli stets zur Stelle und strahlte enorme Sicherheit aus. Die nächste hochkarätige Chance erarbeiteten sich dann wieder die Kicker der Spielvereinigung: Mourad Lachheb setzte Viktor Fessler gekonnt in Szene, der den Ball an den linken Pfosten setzte, der Nachschuss aus spitzem Winkel von Philipp „Pipo“ Leib ging abermals an den Pfosten. Einige Minuten später setzte der im defensiven Mittelfeld viel Ruhe ausstrahlende Tobias Meier mit einem Ball in den Lauf Andi Klega in Szene, der sich heute auf der linken Außenbahn austoben durfte. Im Strafraum konnte der Nordenstädter Verteidiger nur ein Foul ziehen. Den fälligen Elfmeter schoss Philipp Leib rechts halbhoch, obwohl der Ball mit Druck getreten war, parierte der Nordenstädter Torhüter glänzend. Vor dem Pausenpfiff kam dann die Heimmannschaft zu ihrer ersten Großchance und dies auch noch doppelt: zweimal rettete das Aluminium den 07ern die knappe Pausenführung. Die letzte Chance in der ersten Halbzeit gehörte dann nochmals den Hochheimern: Tobias Meier spielte links hinaus auf Andi Klega, der den Ball grade noch erlaufen konnte und direkt auf Jan Schreiber weiterleitete. Der gegnerische Torhüter rettete in höchster Not und verhinderte Jan Schreibers zweites Tor. In der Pause wurde dann einmal gewechselt und umgestellt: der verspätet angereiste Markus Buchalla ersetzte „Tess“ Tekle, der vorzeitig das gegnerische Feld verlassen musste, seine Sache trotz ungewohnter Position nach anfänglichen leichten Schwierigkeiten aber sehr gut machte. Markus Buchalla nahm die 6er-Position für Tobias Meier ein, der ins Abwehrzentrum rückte, Sven Hoffmann übernahm die rechte Abwehrseite.

Die Hochheimer Jungs kamen wieder besser aus der Kabine und setzten den Gegner gehörig unter Druck, sodass fast folgerichtig das 2:0 fiel: Der fleißige Jens Marthinsen spielte den Ball auf den kurz vor der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor stehenden Mourad Lachheb, der den Ball technisch brillant aus der Drehung flach neben den rechten Pfosten schob und dem Torhüter keine Abwehrchance ließ. Keine zehn Minuten später folgte dann das dritte Hochheimer Tor: Mourad Lachheb spielte zu Viktor Fessler, der passte scharf in die Mitte und Philipp Leib konnte sich endlich mit seinem ersten Tor belohnen.

Im Anschluss ließen es die 07er etwas ruhiger angehen und standen nicht mehr so gut beim Gegenspieler. Nach einer Standardsituation konnte der Ball dann nicht richtig geklärt werden, ein strammer Halbvolley-Schuss aus der zweiten Reihe ins linke Eck ließ dem Hochheimer Torhüter Gerhard Poli keine Chance. Daraufhin witterte Nordenstadt Morgenluft und das Spiel gestaltete sich offener, wobei die Hochheimer immer wieder Entlastung mit schnellen Vorstößen schaffen konnten, die aber keine weiteren Tore brachten. Insbesondere in der Rückwärtsbewegung wurde nicht mehr so konsequent verteidigt. Das 2:3 aus Nordenstädter Sicht war dann letztlich nicht unverdient und stellte fast eine Kopie des ersten Treffers dar: Wieder konnte der Ball mehrmals nicht aus der Gefahrenzone geklärt werden und ein Schuss aus der zweiten Reihe zappelte im linken Eck. Die Nordenstädter konnten in der Folge aber nicht mehr zusetzen, die letzte Aktion gehörte wieder den Hochheimern. Einen schönen Pass in die Tiefe auf Philipp Leib, der hervorragend eingelaufen war, konnte dieser aber nicht verwandeln und setzte den Ball knapp über das Tor.

Die elf Hochheimer Spieler feierten einen zwar knappen, insgesamt aber klar verdienten Auswärtssieg, die doppelte Hochheimer Auswärtsglückseligkeit war damit komplett. Pünktlich zum in dieser Woche startenden Kartenvorverkauf zeigen die „Hochemer Bube“, dass sie mit jeder Menge Lust auf „die schönste Nebensache der Welt“, dem Saisonhöhepunkt gegen die Traditionsmannschaft der Frankfurter Eintracht, entgegenfiebern.

Zurück